Künstliche Intelligenz in der Medizin: Datenschutz im Fokus
Künstliche Intelligenz in der Medizin
Grundsätze wie Transparenz, Zweckbindung und Datenminimierung müssen eingehalten werden. KI-Systeme stehen dabei häufig im Konflikt mit diesen Prinzipien. Ein Beispiel ist der Grundsatz der Transparenz: Aufgrund der komplexen Verarbeitungsvorgänge ist es für Nutzer oder Patienten kaum nachvollziehbar, wie die KI Daten verarbeitet. Dies erschwert es, eine informierte Einwilligung der Betroffenen einzuholen – ein zentrales Element der DSGVO.
Zudem benötigt KI für das sogenannte maschinelle Lernen große Datenmengen, um Muster zu erkennen und ihre Genauigkeit zu verbessern. Dies widerspricht oft der Datenminimierung und Speicherbegrenzung, da KI-Daten langfristig vorhält, um die Systeme weiterzuentwickeln. Auch Betroffenenrechte wie das Recht auf Auskunft oder Löschung sind schwer umsetzbar, wenn die Datenverarbeitung innerhalb komplexer KI-Systeme erfolgt.
Für KI-Anwendungen, die Gesundheitsdaten verarbeiten, ist in der Regel eine Datenschutz-Folgenabschätzung (Art. 35 DSGVO) erforderlich. Diese hilft, potenzielle Risiken für die Rechte und Freiheiten der Betroffenen zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Sie sollte bereits vor der Einführung von KI durchgeführt werden, um frühzeitig eine datenschutzkonforme Basis zu schaffen. In einigen Fällen kann sogar eine Konsultation der Aufsichtsbehörde notwendig sein (Art. 36 DSGVO).
Bevor KI in der Praxis eingesetzt wird, ist es ratsam, eine externe datenschutzrechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Datenschutzexperten können dabei helfen, Risiken zu identifizieren und rechtssichere Lösungen zu entwickeln. Zudem sollten Mitarbeitende regelmäßig im Umgang mit KI-Systemen und den damit verbundenen datenschutzrechtlichen Anforderungen geschult werden. So wird sichergestellt, dass nicht nur die Technik, sondern auch die menschlichen Abläufe auf die Herausforderungen abgestimmt sind. KI bietet enorme Potenziale für die Medizin, birgt aber zugleich hohe Anforderungen an den Datenschutz.
Ein datenschutzkonformer Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten erfordert Transparenz, Sorgfalt und umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Mit einer frühzeitigen Datenschutz-Folgenabschätzung, einer fundierten Beratung und geschultem Personal lassen sich diese Herausforderungen bewältigen und die Vorteile der KI voll ausschöpfen.